LPD2022.1 – KDE Vortrag

KDE ist in meiner Erfahrung die vollständigste Desktopumgebung. Voll von 
nützlicher Software, sehr flexibel in den Einstellungen und bietet den m.M.n. 
höchsten Komfort. Einige der besten Anwendungen fuer einen bestimmten Zweck 
sind Teil von KDE und aus anderen Umgebungen nur etwas umständlich zu 
benutzen.

  
- KDE steht fuer "Kool Desktop Environment". Man erkennt auf jeden Fall, dass 
das Projekt 1996 auf die Welt kam. Der Name war seinerzeit ein Wortspiel auf 
das in der Unix / GNU/Linux Welt damals verbreitete CDE - "Common Desktop 
Environment". CDE war zu der Zeit noch proprietaer und kostenpflichtig, KDE 
sollte frei und kostenlos werden.

- KDE sollte eine Umgebung "für den Endbenutzer" werden, von Beginn an waren 
Benutzerfreundlichkeit, Einheitlichkeit der Bedienelemente, Hotkeys etc. und 
Vollstandigkeit das Ziel. D.h. viele nützliche Programme die zur 
Desktopumgebung gehören waren von Anfang an geplant.

- KDE ist eine grosse Desktopumgebung, in dem Sinne, dass es versucht komplett zu sein in Bezug auf Anwendersoftware sowie einen hohen Grad an 
Einstellbarkeit der graphischen Umgebung zu bieten. Auch der Wechsel zwischen 
unterschiedlichen Windowmanagern ist vorgesehen, sowie eine (optional 
abschaltbare) interne Datenbank zur Verwaltung von persönlichen Informationen 
und Zugängen zu Mail, Chat und anderen Onlinediensten.


- Nach der Projektankündigung 1996 fand die erste grosse Entwicklerkonferenz 
in Arnsberg am 28.09.1997 statt. Sie ist bekannt als "KDE One". Danach wurde 
bereits die erste Beta Version von KDE veröffentlicht und KDE wurde zum e.V.

- Es folgten viele weitere Entwicklertreffen und Konferenzen, viele KDE 
Versionen und einige Umstrukturierungen.

- 2015 wurde Plasma Mobile angekündigt, ein Interface für Smartphones das 
wie KDE auf Qt basiert und eine besonders gute Integration zwischen einem KDE 
Desktop PC und dem Linux Smartphone erlaubt. Plasma Mobile unterstützt auch 
Apps für Android, sowie Programme die in GTK geschrieben sind (native Plasma 
Mobile Apps sind in Qt). Das bekannte PinePhone nutzt Plasma Mobile.

- Seit 2017 gibt es das KDE Slimbook zu kaufen. Ein sehr modernes Notebook, 
das leider nicht ganz ohne proprietaere Software (Blobs im Linuxkernel) 
auskommt. Grundsätzlich aber ein schönes Gerät mit vorinstalliertem KDE 
Neon (die eigene Distribution des KDE Projekts, basierend auf Ubuntu). Das 
Slimbook wird aus Spanien vertrieben.

- 2021 Valve hat bekannt gegeben, dass KDE Plasma die Umgebung auf ihrem 
neuen, portablem Gamingcomputer, dem Steam Deck, sein wird.


Beitrag von IGOR