Unterschied zwischen su und sudo

Lesezeit ca: 5 Minuten
Stufe: Anfänger
Umsetzung ca: 30 Minuten
Kosten : 0 €
Autor Unterstützung : ChatGPT

Der Unterschied zwischen su und sudo

Linux ist ein Betriebssystem, das für seine Flexibilität und Sicherheit bekannt ist. Ein zentraler Bestandteil dieser Sicherheit ist die Benutzer- und Rechteverwaltung. Zwei oft genutzte Befehle, um administrative Aufgaben auszuführen, sind su und sudo. Doch was unterscheidet die beiden, und wann sollte man welchen Befehl verwenden? In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede und geben praktische Tipps, wie du beide Befehle selbst ausprobieren kannst.

Was ist su?

Der Befehl su steht für “substitute user” oder “switch user” und erlaubt es dir, zu einem anderen Benutzerkonto zu wechseln – standardmäßig zum Superuser (Root-Benutzer). Der Root-Benutzer hat uneingeschränkte Rechte auf dem System.

Funktionsweise von su

Wenn du su ohne weitere Optionen eingibst, wirst du nach dem Passwort des Zielbenutzers gefragt (bei Root-Aufgaben ist das das Root-Passwort). Nach der erfolgreichen Eingabe wechselst du in die Umgebung dieses Benutzers, wodurch du alle Befehle ausführen kannst, die dieser Benutzer ausführen darf.

Beispiel:

su

# Passwort des Root-Benutzers eingeben

Nach der Eingabe befindest du dich im Root-Modus, erkennbar am Prompt-Zeichen #. Um zurückzukehren, gibst du einfach exit ein.

Was ist sudo?

Der Befehl sudo bedeutet “substitute user do” und erlaubt dir, einzelne Befehle mit den Rechten eines anderen Benutzers (standardmäßig des Root-Benutzers) auszuführen – ohne dessen Passwort kennen zu müssen. Stattdessen nutzt sudo die Berechtigungen deines eigenen Benutzerkontos.

Funktionsweise von sudo

sudo prüft, ob dein Benutzerkonto in der Datei /etc/sudoers oder in einer zugehörigen Konfiguration autorisiert ist, administrative Aufgaben auszuführen. Falls ja, kannst du nach Eingabe deines eigenen Passworts den Befehl mit erhöhten Rechten ausführen.

Beispiel:

sudo apt update

# Eigenes Passwort eingeben

Hier wird nur der Befehl apt update mit Root-Rechten ausgeführt, danach kehrst du automatisch zu deinen normalen Benutzerrechten zurück.

Hauptunterschiede zwischen su und sudo

Eigenschaft su sudo

Zugriff Benötigt das Passwort des Zielbenutzers (z. B. Root) Benötigt das eigene Passwort

Dauer der Rechte Vollständiger Wechsel zum Zielbenutzer Nur für den ausgeführten Befehl

Einsatzbereich Wechsel der Benutzerumgebung Einzelne administrative Befehle

Sicherheitsniveau Weniger sicher (Root-Passwort wird geteilt) Sicherer (Passwort bleibt privat)

Zusammengefasst:

• Mit su übernimmst du vollständig die Identität des Root-Benutzers.

• Mit sudo führst du gezielt nur den benötigten Befehl mit Root-Rechten aus.

Wann sollte man su oder sudo verwenden?

su eignet sich:

• Wenn du langfristig administrative Aufgaben erledigen musst.

• Wenn du viele Befehle hintereinander als Root ausführen möchtest.

sudo eignet sich:

• Für gezielte, einmalige Befehle mit Root-Rechten.

• Wenn du ein System mit mehreren Benutzern sicher verwalten möchtest, ohne das Root-Passwort zu teilen.

Selbst ausprobieren:

1. Testen von su

1. Öffne ein Terminal.

2. Gib su ein und drücke Enter.

3. Gib das Root-Passwort ein (falls du es gesetzt hast).

4. Führe einen Befehl wie whoami aus, um zu prüfen, dass du als Root angemeldet bist.

5. Gib exit ein, um den Root-Modus zu verlassen.

2. Testen von sudo

1. Öffne ein Terminal.

2. Gib sudo whoami ein und drücke Enter.

3. Gib dein eigenes Benutzerpasswort ein.

4. Du siehst als Ausgabe root, was bedeutet, dass der Befehl mit Root-Rechten ausgeführt wurde.

Fazit

Die Wahl zwischen su und sudo hängt davon ab, wie du administrative Aufgaben erledigen möchtest. sudo ist in den meisten modernen Linux-Systemen die sicherere und bevorzugte Methode, da es gezielt und ohne Weitergabe des Root-Passworts funktioniert. su ist jedoch hilfreich, wenn du längere Zeit mit vollständigen Root-Rechten arbeiten musst. Probier beide Befehle aus, um ein Gefühl für ihre Funktionsweise zu bekommen, und entscheide selbst, welcher Ansatz für dich am besten geeignet ist.

Viel Spaß beim Üben!